Diese Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Auch ich begrüße Sie recht herzlich zu der heutigen Einführungsvorlesung,
die wirklich eine Einführung sein soll, denn Sie werden noch einige spannende Vorlesungen in den
nächsten Wochen hören, die genau auf dieser Vorlesung aufbauen. Heute geht es also über einige
erste Einblicke in die Funktionsweise des Immunsystems und auch in gewisser Weise in
die Immunologie. Impfungen generell sind eine der großen Erfolgsgeschichten, denke ich,
der Immunologie. Was Sie hier sehen, ist, dass eigentlich egal, gegen welche der
bekannten Kinderkrankheiten, wie beispielsweise eben Masern oder hier auch natürlich Polio,
Diphtherie, das ist innerhalb kürzester Zeit nach Einführung der Vakzine, der Impfung,
zu einem dramatischen Einbruch der gemeldeten Erkrankungen kam. Hier wird natürlich heute
noch geimpft, da durchaus noch diese Viren in der Population prävalent sind. Aber Sie sehen,
dass was man eigentlich aus diesen Ergebnissen ableiten kann, ist, dass es so etwas geben muss
wie ein immunologisches Gedächtnis. Das heißt also, wenn der Körper einmal mit einer, mit der Form
eines bestimmten Mikroorganismus, und es muss nicht mal die Patogeneform sein,
es kann ein verwandter Mikroorganismus sein, denken Sie an Kupocken oder es kann ein abgetöteter
Erreger sein, denken Sie an Polio, Schluckimpfung beispielsweise, kann der Körper diesen erkennen
und er kann sich merken, dass dieser Erreger schon mal da war. Und er kann dann, hat dann Mechanismen,
und die werden wir heute besprechen, durch die er verhindern kann, dass es bei einer zweiten
Begegnung mit dem Erreger überhaupt noch zu einer Erkrankung kommt. Sie werden noch infiziert,
aber sie merken es gar nicht mehr. Also bevor der Erreger eine Erregerlast erreicht, die sie krank
machen würde, kommt es zu einer Elimination. Wir sind bei weitem noch nicht so weit, dass wir sagen
können, alle verschiedenen Arten von Viren und oder viralen und bakteriellen Erkrankungen sind
unter Kontrolle. Denken Sie beispielsweise an HIV, zumal ein Immundeffizienzvirus oder ein
Tuberkulose, hier sind wir noch weit davon entfernt, effektive Impfungen zur Verfügung zu haben. Und es
ist ein aktives Forschungsfeld und es kann nur gelöst werden durch eben viel, eine ganze Reihe
von grundlegenden oder von einem besseren grundlegenden Verständnis der Funktionsweise
des Immunsystems. Denn es heißt nichts anderes, wenn Sie keine Impfung haben oder an diesen
Krankungen weiterhin erkranken, ist, dass diese Erreger es geschafft haben, das Immunsystem zu
umgehen. Und ein Verständnis dieser Mechanismus, dieser Mechanismen, die diese Erreger entwickelt
haben, führt natürlich auch dazu, zum einen zu einer Möglichkeit jetzt zu impfen, aber auch
eben überhaupt die Schwachstellen des Immunsystems besser zu verstehen. Schauen wir uns jetzt mal
eine gewisse Gliederung des Immunsystems an und zwar aus evolutionärer Sicht. So können wir zwei
Teile des Immunsystems unterscheiden, einmal einen evolutionär älteren Teil, den sieht man in Teilen
in Insekten, auch schon weitaus früher in Nestletierchen oder in Schwämmen hat man jetzt
in neuster Zeit auch schon einige oder einige Teile dieses angeborenen Immunsystems gefunden.
Das besteht im Wesentlichen aus einer sogenannten löslichen Komponente, also keiner zellulären,
einer löslichen Komponente, sind Eiweißstoffe, die im Blut, im Serum in sehr hoher Konzentration in
einer inaktiven Form vorliegen, das Komplementsystem, wenn wir nachher noch näher besprechen. Zum anderen
dann einige sehr wichtige Zelllehrerkomponenten, die sehr interessante Namen haben, wie natürliche
Killerzellen, die auch schon in gewisser Weise ihre Funktion ein bisschen beschreiben sollen,
neutrophile Granulocyten oder Makrophagen, eben die klassischen Fresszellen, von denen
sie vielleicht schon mal was gehört haben, des Immunsystems. Der wichtige Punkt ist hierbei,
dass diese sowohl die löslichen Komponenten als auch die zellulären Komponenten an den möglichen
Infektionsorten bereits vorhanden sind, das heißt beispielsweise in der Lunge, unter den Schleimhäuten,
unter der Haut, das heißt überall da, wo es durch eine Verletzung zu einer Infektion kommen kann,
sind diese Zellen in großer Menge vorhanden und können somit sofort reagieren am Ort der
Infektion. Der wichtige Mechanismus hier, den man aufklären konnte, ist, dass diese Zelltypen eine
ganze Reihe von pathogen-spezifischen Rezeptoren tragen. Was heißt das? Im Laufe, und man stellt
sich vor, dass es im Laufe der Koevolution mit Mikroorganismen natürlich, denen der Mensch schon
seit jeher ausgesetzt war, zur Ausbildung bestimmter Eiweißstoffe gekommen ist, die auf der Oberfläche
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:28:19 Min
Aufnahmedatum
2011-05-11
Hochgeladen am
2011-11-16 13:08:46
Sprache
de-DE
Der Vortrag gibt einen ersten Überblick über die Funktionsweise des Immunsystems im Falle einer Infektion. Nach einem historischen Rückblick auf die Anfänge immunologischer Forschung werden die molekularen und zellulären Mechanismen beschrieben, die an einer Immunantwort beteiligt sind.
Grundsätzlich kann man das Immunsystem in einen angeborenen und adaptiven Teil untergliedern. Beide Teile des Immunsystems bestehen aus verschiedenen Komponenten, deren Funktion im Rahmen des Ablaufs einer Immunantwort erläutert wird. So sind das Komplement-System und Freßzellen essentielle Bestandteile des angeborenen Immunsystems. Antikörper-produzierende B-Zellen und Virus-spezifische T-Zellen sind wichtige Vertreter des adaptiven Immunsystems. Nur die Zellen des angeborenen Immunsystems sind in der Lage, ein immunologisches Gedächtnis zu bilden und damit die erneute Infektion mit dem gleichen Erreger zu verhindern. Somit stellen diese Zelltypen die Grundlage für die Wirksamkeit von Impfungen dar.
Ziel dieses Vortrages ist es, ein grundlegendes Verständnis einer normalen Immunantwort zu vermitteln und damit die Zuhörer auf die darauf folgenden Vorträge über Autoimmunität und Krebstherapie vorzubereiten.